Der Regierungsrat des Kanton Zugs hat sich dazu entschlossen, zukunftsfähige Startups zu unterstützen, die durch die Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind. Deshalb nimmt der Kanton ab dem 27. Mai 2020 am Bundesprogramm zur Erweiterung des Bürgschaftswesens teil und verbürgt bis fünf Millionen Franken. Im Rahmen dieses Programms können Startups bis am 31. August 2020 einen Antrag stellen, um von Bürgschaften des Bundes und des Kantons zu profitieren.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen auch viele Startups. Was diese jungen Unternehmen jetzt brauchen, ist Kapital. Die bisherigen Hilfsprogramme von Bund und Kanton, insbesondere das Bundesprogramm für die COVID-19-Bürgschaftskredite, haben bei den meist umsatzschwachen Startups nicht gegriffen. Deshalb hat der Bundesrat am 22. April 2020 ein ergänzendes Bürgschaftsprogramm für Startups angekündigt, welches die Kantone ihren Startups zur Verfügung stellen können.
Kanton Zug verbürgt bis fünf Millionen Franken
Der Regierungsrat hat beschlossen, am Bundesprogramm zur Unterstützung der Startups teilzunehmen und sich für fünf Millionen Franken zu verbürgen.
«Eine Umfrage der Swiss Blockchain Federation (SBF) im April 2020 hat gezeigt, dass mehr als zwei Drittel derjenigen Startups, die einen COVID-19-Bürgschaftskredit beantragt haben, diesen nicht erhalten haben»,
erklärt Finanzdirektor Heinz Tännler und ergänzt:
«Uns ist klar, dass wir jetzt handeln müssen, da der Kanton Zug mit dem Crypto Valley über eines der weltweit grössten Ökosysteme für Blockchain-Startups verfügt.»
Das neue Bürgschaftsprogramm ist grundsätzlich gleich strukturiert, wie jenes der COVID-19-Bürgschaftskredite. Startups können bei einer beliebigen Bank (in der Regel bei ihrer Hausbank) einen Kredit beantragen, der unmittelbar durch eine Bürgschaftsgenossenschaft und mittelbar durch den Bund (65 Prozent) und den Kanton Zug (35 Prozent) verbürgt ist. Die Bürgschaftsgarantie für Zuger Startups umfasst insgesamt knapp 15 Millionen Franken, wovon 5 Millionen durch den Kanton und 10 Millionen Franken durch den Bund getragen werden.
Anspruchsberechtigte Startups
Die Auswahl der Startups für dieses Programm obliegt den Kantonen. Der Regierungsrat hat sich dazu entschlossen, nur zukunftsfähige Startups zu unterstützen. Allerdings haben Startups grundsätzlich ein hohes Ausfallrisiko zu verzeichnen.
«Im Voraus zu bestimmen, wer die Gewinner von morgen sind, ist äusserst anspruchsvoll»,
gibt Finanzdirektor Heinz Tännler zu bedenken. Die Selektion der Startups erfolgt daher in Zusammenarbeit mit verwaltungsexternen Experten, welche zuhanden der Finanzdirektion die Gesuche vorprüfen und die Entscheidgrundlagen aufbereiten werden. Eine Antragstellung ist ab dem 27. Mai 2020 bis zum 31. August 2020 über die Plattform des Bundes möglich (https://covid19.easygov.swiss/fuer-startups/).
Startups wegen Corona-Pandemie in Existenznot
Startups sind junge Unternehmen, die Geschäftsmodelle entwickeln, welche innovativ, wissens- oder technologiebasiert sowie skalierbar sind. Es haben sich vielerorts Geldgeber, die im Frühstadium Entwicklungen bis zur Marktreife finanzieren, zurückgezogen oder auf die Unterstützung von Startup-Unternehmen beschränkt, in denen sie bereits investiert haben.
«Da viele dieser jungen Unternehmen derzeit noch keine Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen haben, sind sie ohne Geldgeber unmittelbar in ihrer Existenz bedroht»,
sagt Finanzdirektor Heinz Tännler.
«Die bereits genannte Umfrage der SBF hat gezeigt, dass drei von vier Unternehmen mit einer Insolvenz innerhalb der nächsten sechs Monate rechnen.»
Kanton Zug als Startup-Hotspot
Der Kanton Zug gehört zusammen mit Zürich, Basel-Stadt, Genf, Waadt und Bern zu den Kantonen mit den meisten Startups. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass Zug kein Universitätskanton ist. Finanzdirektor Heinz Tännler zeigt sich erfreut:
«Die Wirtschaftsfreundlichkeit, globale Vernetzung und konstruktive Offenheit gegenüber Innovationen haben dazu geführt, dass sich in Zug erstklassige Clusters gebildet haben wie Spitzentechnologie, Life Sciences, Finanzdienstleistungen, Rohstoff oder Blockchain-Technologie».
Das Crypto Valley, ein weltweit führender Blockchain Hub, ist Sinnbild für die Innovationskraft Zugs.
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