Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird das Wachstum von Unternehmen ankurbeln und neue Jobs schaffen, so eine zum Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens Accenture.
Diese prognostiziert, dass die Umsätze von Unternehmen durch die Technologie weltweit bereits bis 2022 um durchschnittlich 38 Prozent steigen könnten.
Zudem gehen die Studienautoren davon aus, dass die Zahl der Arbeitnehmer in den untersuchten Unternehmen in diesem Zeitraum um insgesamt 10 Prozent wachsen wird.
Allerdings hängen diese positiven Effekte davon ab, ob es den Firmen gelingt, ihre Belegschaften fit für den technologischen Wandel zu machen und die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine voranzubringen.
Für die weltweite Studie befragte Accenture Strategy 14.078 Arbeitnehmer und Selbständige sowie 1.201 Führungskräfte in elf Ländern zu ihren Einstellungen und Erwartungen an Künstliche Intelligenz.
Die Unternehmenslenker messen dieser Technologie grosse Bedeutung zu: So glaubt mehr als zwei Drittel von Ihnen (72 Prozent), dass die Einführung intelligenter Technologien entscheidend für die Fähigkeit ihrer Organisation ist, sich auf dem Markt zu differenzieren.
Zudem sind 42 Prozent überzeugt, dass zukünftig jegliche Innovation auf Künstlicher Intelligenz basieren wird. Nicht zuletzt deshalb wollen mehr als die Hälfte der Unternehmen (61 Prozent) in den kommenden drei Jahren weitere Aufgaben und Prozesse in grossem Stil automatisieren.
Der Studie zufolge wird die Automatisierung vor allem in den USA (92 Prozent) und Grossbritannien (84 Prozent) sehr konsequent vorangetrieben, während in China nur etwas mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen (56 Prozent) dies anstrebt.
Angestellte und Freiberufler sehen dem Wandel der Arbeitswelt und dem Einsatz intelligenter Technologien mit grosser Zuversicht entgegen: Deutlich mehr als die Hälfte (62 Prozent) der befragten Arbeitnehmer und Selbständigen erwartet innerhalb der nächsten drei Jahre positive Auswirkungen durch Künstliche Intelligenz auf ihren Arbeitsalltag. Die Befragten heben sogar hervor, dass intelligente Technologien neue Möglichkeiten für ihre Arbeit schaffen werden (62 Prozent).
„Die Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, insbesondere in den Industriestaaten Wachstum und Beschäftigung weiter anzukurbeln. Die Unternehmen werden aber nur profitieren, wenn sie die Technologie so einsetzen, dass ihre Mitarbeiter neue Aufgaben übernehmen können”,
sagt Thomas D. Meyer, Country Managing Director von Accenture Schweiz.
„In der Arbeitswelt der Zukunft werden Menschen und intelligente Maschinen eng zusammenarbeiten. Viele Aufgaben können dadurch besser erledigt werden, weil menschliche Fähigkeiten durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen wird sein, ob es ihnen gelingt, die Mitarbeiter zu qualifizieren und bisherige Jobprofile an die neuen Gegebenheiten anzupassen.”
Fast jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) hat laut Studie die Aufgabenbereiche und Rollenbeschreibungen von Mitarbeitern in erheblichem Masse neu definiert, um den technologischen Veränderungen im Arbeitsalltag gerecht zu werden.
Fest definierte Rollenbeschreibungen gehören gemäss den Führungskräften bald der Vergangenheit an, da die Arbeit zukünftig viel stärker projektbasiert sein und neue Technologien ein ständiges Aneignen von neuen Fähigkeiten erfordern werden. Unter diesen Voraussetzungen sind fest definierte Aufgabenfelder und starre Arbeitsroutinen ein Auslaufmodell.
Umso überraschender ist es, dass Unternehmen bisher grosse Investitionen in die Vorbereitung ihrer Mitarbeiter auf diese neue Arbeitswelt scheuen. Nur drei Prozent planen in den nächsten drei Jahren erhebliche Mehrausgaben für die Qualifikation der Belegschaft. Im Gegensatz dazu sind 67 Prozent der befragten Arbeitnehmer und Selbständigen der Meinung, dass sie sich zusätzliche Fähigkeiten aneignen müssen, um das volle Potenzial von intelligenten Technologien im Arbeitsalltag nutzen zu können.
„In der Arbeitswelt der Zukunft wird die Maschine nicht den Menschen dominieren. Vielmehr sind intelligente Technologien der Schlüssel für produktivere Mitarbeiter, die sich Routineaufgaben entledigen und solchen mit höherer Wertschöpfung widmen können“,
so Thomas D. Meyer.
„Die Unternehmen müssen aus eigenem Interesse in die Qualifizierung ihrer Belegschaft investieren, etwa indem sie dafür die durch höhere Effizienz entstandenen zusätzlichen Gewinne nutzen. Damit sichern sie sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil, denn nur dort, wo Mensch und Maschine kollaborieren, steigt die Produktivität weiter und entsteht eine Grundlage für die Geschäftsmodelle der Zukunft.“
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