Digitalisierung 2017? In diesen Volkswirtschaften werden Milliarden für Briefpost ausgegeben!

Die Portokosten für den Briefversand sind in Europa höchst unterschiedlich. Während in Deutschland mindestens 70 Cent für den Versand fällig werden, sind es in Dänemark bereits 3,63 Euro.

So weit, so bekannt. In welcher Nation jährlich jedoch am meisten Geld für die Schriftstücke ausgegeben wird, hat der Digital-Post-Experte CAYA anhand des jeweiligen Briefaufkommens und den Portokosten für 20 Nationen exemplarisch berechnet. Demnach zahlt Deutschland mit 13 Milliarden Euro am meisten für Briefporto in ganz Europa.

• 2016 entfielen auf jeden Deutschen durchschnittlich 160 Euro Briefporto
• In der Schweiz fielen pro Kopf durchschnittlich 248 Euro Portokosten an
• In den USA erreichten insgesamt 142,1 Milliarden Briefe ihr Ziel

Portokosten für Briefaufkommen im Vergleich

In den USA wurden im Jahr 2016 weltweit mit Abstand die meisten Briefe verschickt: über 142 Milliarden an der Zahl. Mit Portokosten in Höhe von 58,26 Milliarden Euro belegen die Staaten somit unangefochten den ersten Platz im internationalen Vergleich. Für jeden Standardbrief werden hier umgerechnet 41 Cent Porto berechnet. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller 20 untersuchten Nationen liegt bei 74 Cent.

Die zweithöchsten Ausgaben für Briefpost werden in Deutschland getätigt. Im vergangenen Jahr wurden in der Bundesrepublik für rund 19 Milliarden Schriftstücke ca. 13,04 Milliarden Euro an Portokosten bezahlt. Damit holt sich die Bundesrepublik einen Pokal, der ihr im Fußball aktuell nicht vergönnt war: die Europameisterschaft.

Dicht dahinter platziert sich jedoch Grossbritannien. Während auf der Insel ca. 2,5 Milliarden Briefe weniger verschickt wurden, belaufen sich die Kosten für die nötigen Briefmarken umgerechnet jedoch auf 79 Cent. Insgesamt wurden somit 12,77 Milliarden Euro für den Briefversand bezahlt – Platz 3 im internationalen Vergleich.

Frankreich belegt für mit Kosten in Höhe von 9,80 Milliarden für 11,5 Milliarden Briefe den vierten Platz. In Italien wurden hingegen nur knapp 3 Milliarden Briefe versendet – 15 Milliarden weniger als in Deutschland. Da für einen einzigen Briefversand hier jedoch 2,80 Euro anfallen, wurden in Italien 2016 ca. 8,28 Milliarden Euro für Porto bezahlt, was für einen klaren fünften Platz im Ranking sorgt.

Insgesamt versendeten alle 20 Nationen im letzten Jahr 206.461.252.719 Briefe mit Portokosten in Höhe von rund 115 Milliarden Euro.

Portokosten pro Einwohner, Schweizer verschickt 269 Briefe im Jahr!

In einer weiteren Berechnung wurde von CAYA das jeweilige Briefaufkommen ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt. Zuzüglich der Portokosten ergeben sich somit die durchschnittlichen Kosten für den Briefversand je Einwohner. Unangefochten auf Platz 1 liegt dabei die Schweiz. Je Einwohner wurden hier 269 Briefe verschickt mit Portokosten in Höhe von 248 Euro. Der Durchschnitt aller 20 Länder liegt hingegen bei 144 Euro.

Den zweiten Rang beansprucht das Königreich Dänemark. Während hier pro Einwohner nur 58 Briefe aufkommen, liegen die Kosten hingegen durchschnittlich bei 210 Euro. Geschuldet ist dies allerdings den hohen Portokosten von 3,63 Euro.

Großbritannien belegt auch in diesem Ranking den dritten Platz. Auf jeden Einwohner entfielen 2016 194 Euro an Portokosten. Deutschland belegt mit 159 Euro den siebten Platz unter allen 20 Nationen. Hier erhielten die Bürger durchschnittlich 227 Briefe.

Alle weiteren Ergebnisse der Untersuchung finden Sie in den beiden nachfolgenden Tabellen:

Kosten für Briefpost im internationalen Vergleich

*Porto für den Standardbrief Quelle: Universal Postal Union, Statista

Briefaufkommen und Kosten pro Einwohner im internationalen Vergleich

*Briefaufkommen im Verhältnis zur Bevölkerung Quelle: Universal Postal Union, Weltbank

Zur Untersuchung: Um vergleichbare Werte zu ermitteln, wurde für das jeweilige Land das Porto für den Standardbrief genutzt. Abweichungen, wie Unternehmensrabatte oder teurere Frankierungen, konnten nicht miteinbezogen werden.