Ein 500 Millionen Startup Fonds für die Schweiz

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Die Schweiz gehört zu den weltweit führenden Volkswirtschaften. Es gelingt ihr immer wieder, mit Neugierde, Offenheit und Erfolg auf neue ökonomische und technologische Entwicklungen zu reagieren.

Daraus resultieren eine florierende KMU-Landschaft, globale Konzerne, erstklassige Forschungseinrichtungen und ein hoher Wohlstand. Das Innovations- und Startup-Ökosystem, einer der wesentlichen Treiber für den Fortschritt des Wirtschaftsstandorts und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, steht jedoch vor grossen Herausforderungen. So wandern Schweizer Technologien und Jungunternehmen nach der Gründungsphase zu oft ins Ausland ab. Gleichzeitig steht die Wirtschaft unter anderem durch die zunehmende Digitalisierung vor grossen Veränderungen, die nur mit guten Rahmenbedingungen bewältigt werden können.

Wirtschaftsstandort Schweiz stärken, Arbeitsplätze schaffen

Eine Reihe bekannter Schweizer Firmen, Unternehmer und Politiker wollen diese Entwicklung stoppen. Sie haben im Sommer 2017 unter dem Patronat des ehemaligen Bundesrats Johann N. Schneider-Ammann eine Initiative ins Leben gerufen, um diese Herausforderungen zu adressieren. Daraufhin wurde im Dezember 2017 die Swiss Entrepreneurs Foundation (SwissEF) gegründet.

Zu den Initianten gehören Mobiliar, UBS, Credit Suisse, die Gebert Rüf Stiftung, Wenger & Vieli und der Zürcher Ständerat Ruedi Noser. Die private, gemeinnützige und unabhängige Stiftung mit Sitz in Bern steht seit Anfang 2019 unter dem Patronat von Bundesrat und WBF-Vorsteher Guy Parmelin. Johann N. Schneider-Ammann bleibt der SwissEF als Ehrenpräsident verbunden.

Die Stiftung fördert Schweizer Startups und innovative KMUs in der Wachstumsphase. Die Schweiz soll ihre führende Stellung als Wirtschafts- und Innovationsstandort ausbauen und neue Arbeitsplätze schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt die SwissEF einen für die Schweiz einmaligen Doppelansatz. Zum einen realisiert die Stiftung konkrete Projekte, welche die Rahmenbedingungen für Unternehmertum und innovative Technologien verbessern.

Zudem lanciert sie gemeinsam mit UBS, Credit Suisse und der Mobiliar einen Fonds mit Zielgrösse 500 Millionen Franken.Die beiden Banken übernehmen den Vertrieb und das Portfoliomanagement, die Stiftung bringt Know-how für die Wachstumsunternehmen und die Mobiliar Kapital ein. Nebst der Mobiliar, die mit 100 Millionen Franken die erste Ankerinvestorin ist, richtet sich der Fonds an institutionelle Anleger wie Pensionskassen, vermögende Privatpersonen und Family Offices. Der Fonds agiert rechtlich unabhängig von der SwissEF.

Konkrete Projekte zur Förderung des Unternehmertums Die Swiss Entrepreneurs Foundation versteht sich als Brückenbauerin. Sie vernetzt erstmals die verschiedenen Akteure des Innovations- und Startup-Ökosystems direkt mit den Entscheidungsträgern aus Regierung und Parlament, und zwar auf Bundes- wie auf Kantonsebene. Die Stiftung hat im vergangenen Jahr bereits zwei konkrete Projekte gestartet:

  • Das Programm SwissEF UpScaler:Unternehmer, die sich in der Wachstumsphase befinden und ihr Geschäftsmodell auf den internationalen Märkten skalieren wollen, sogenannte Scaleups, erhalten ein massgeschneidertes Förderprogramm. Ein Team aus einem Pool von 50 erfahrenen Topunternehmern und Experten mit internationaler Erfahrung hilft dem Startup oder dem innovativen KMU, schneller zu skalieren und die Internationalisierung effizient und erfolgreich voranzutreiben. Dank dieser neuen Methode wird die nächste unternehmerische Wachstumsstufe mit einer höheren Erfolgsquote erreicht.
  • Das Programm SwissEF Shaper:Startup-Unternehmer und Exponenten aus dem Innovations- und Startup-Ökosystem stehen in politischen Hearings direkt in Kontakt mit Vertretern aus der nationalen Politik und sensibilisieren sie für zentrale Anliegen. Ende 2018 fanden zwei Treffen statt, darunter ein Workshop mit Johann N. Schneider-Ammann, zu den Themen Steuern und Zuwanderung von Spezialisten aus Drittstaaten.

Risiko- und Wachstumskapital für Startups und innovative KMUs

Der gemeinsam von der SwissEF, Mobiliar, UBS und Credit Suisse lancierte Swiss Entrepreneurs Fund investiert in Schweizer Startups und innovative KMUs in der Wachstumsphase, die bereits Produkte am Markt haben und über einen Kundenstamm verfügen. Es ist bisher einmalig, dass sich die beiden Grossbanken gemeinsam in einem derartigen Anlagegefäss engagieren. Die erste Kapitalgeberin ist die Mobiliar, die sich mit 100 Millionen Franken am Fonds beteiligt und als Ankerinvestorin des Fonds massgebend an der strategischen Ausrichtung der Stiftung mitwirkt. Nachdem die eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA Ende Januar 2019 die Bewilligung für den Swiss Entrepreneurs Fund erteilt hat, kann der Fonds nun in den nächsten Monaten geäufnet werden.

Der Fonds investiert direkt und via Drittfonds in innovative Unternehmen mit Wachstumspotenzial, wobei die Mehrheit der Investitionen in Firmen getätigt wird, die ihren Hauptsitz oder einen signifikanten Anteil ihrer Wertschöpfung in der Schweiz haben.UBS bringt ihre weltweite, über viele Jahre etablierte Venture Capital und Private-Equity-Fonds-Expertise ein und investiert auf der einen Seite in etablierte Investment Manager, fördert selektiv aber auch die Neubildung von Private-Equity-Fonds, insbesondere im Venture und Growth-Capital-Bereich. Die Credit Suisse wird für die Direktinvestitionen in Startups und innovative KMU verantwortlich sein. Sie baut dabei auf ihre langjährige Erfahrung mit ihrem eigenen Gefäss für Direktinvestitionen, der Credit Suisse Entrepreneur Capital AG (vormals SVC AG für KMU Risikokapital), bei dem seit 2010 über 50 Investitionen getätigt wurden.

Der Swiss Entrepreneurs Fund ist auf einmalige Art und Weise mit der Stiftung verbunden, die wiederum mit bestehenden Initiativen und anderen Eckpfeilern des Schweizer Innovations- und Startup-Ökosystems verlinkt ist. Der Fonds profitiert von den Projekten der Stiftung wie dem Förderprojekt SwissEF UpScaler, das die Qualität und das Wachstum der ausgewählten Firmen fördert, was auch im Interesse des Fonds ist. Hierfür unterstützt dieser die Stiftung mit einem jährlichen Beitrag aus den Gebühren des Fonds. Diese enge Verzahnung unterscheidet den Swiss Entrepreneurs Fund deutlich von ähnlichen Anlagegefässen.

Lukas Gähwiler, Stiftungsrat der Swiss Entrepreneurs Foundation und Verwaltungsratspräsident UBS Switzerland AG kommentiert den Start folgedermassen;

«In der Schweiz gibt es eine Finanzierungslücke für innovative Wachstumsfirmen, also für KMUs in der Phase zwischen Startup und etabliertem Unternehmen. Diese Lücke schliessen wir mit dem Swiss Entrepreneurs Fund.»

Featured image credit: Freepik

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