Das Schweizer E-Government-Startup Procivis und die Communication Systems Group CSG am Institut für Informatik der Universität Zürich haben ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer Lösung für die elektronische Stimmabgabe bekanntgegeben.
Die angestrebte E-Voting- Plattform soll den vollständigen Stimmabgabeprozess, von der Wähler-Information bis zur Auswertung, durchgängig elektronisch abbilden. Das auf Blockchain-Technologie basierende System soll nach erfolgreicher Entwicklung als Open Source-Lösung frei verfügbar gemacht werden.
Das heute bekanntgegebene Projekt wurde vom Schweizer E-Government-Spezialisten Procivis und der CSG, unter Leitung von Prof. Dr. Burkhard Stiller und mit technischer Unterstützung von Dr. Thomas Bocek, an der Universität Zürich lanciert.
Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung einer gesamtheitlichen Lösung für die sichere elektronische Stimmabgabe, die neben der eigentlichen Stimmabgabe auch vorgelagerte Schritte, wie die Information der Bürger über Abstimmungsvorlagen, sowie die nachgelagerte Auszählung nahtlos integriert. Bei erfolgreichem Projektverlauf wird für die so entstehende E-Voting-Plattform ein möglicher Einsatz bei internen Wahlen an der Universität Zürich im Rahmen eines Pilotbetriebs für das Frühjahr 2018 abgeklärt.
Für eine sichere elektronische Stimmabgabe wird die Blockchain-Technologie von Ethereum zur Anwendung kommen. Nach abgeschlossener Entwicklung soll die Lösung unter Open Source- Lizenz frei zugänglich gemacht werden, um eine möglichst hohe Transparenz zu gewährleisten und die unabhängige Überprüfbarkeit zu ermöglichen. Als Basis für die Registrierung der Wählenden kommt die von Procivis entwickelte Plattform für die Ausgabe und Verwaltung elektronischer Identitäten, eID+, zum Einsatz.
Procivis-Gründer und CEO Daniel Gasteiger sagt:
“E-Voting ist ein zentrales Element elektronischer Behördendienstleistungen. Doch leider stockt gerade in der Vorzeigedemokratie Schweiz die Entwicklung in diesem Bereich. Nachdem der Bundesrat nun einen konkreten Fahrplan für die Einführung von E-Voting vorgegeben hat, freuen wir uns, gemeinsam mit der Universität Zürich zur Lösungsfindung beizutragen.”
Dr. Thomas Bocek, Leiter des Bereichs „P2P and Distributed Systems“ innerhalb der CSG an der Universität Zürich und auf Seite Universität für das Projekt verantwortlich, sagt:
„E-Voting auf Basis der Blockchain-Technologie erhöht einerseits die Transparenz und ist andererseits technisch sehr anspruchsvoll. Gerade deshalb ist es ein sehr interessantes Gebiet, und wir freuen uns auf dieses spannende Projekt.“
Für den weiteren Projektverlauf werden zusätzliche Partnerschaften mit akademischen Institutionen und Unternehmen im In- und Ausland angestrebt.
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